Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!“

Am 4. Juli 2024 ist es auf den Tag genau 70 Jahre her, dass der Radioreporter Herbert Zimmermann vom Endspiel der Fußballweltmeisterschaft 1954 berichtete und mit diesem Ausruf das 3:2 von Rechtsaußen Helmut Rahn bejubelte. Was nur wenige wissen: Fast hätte es noch ein weiteres Tor gegeben, nämlich ein Eigentor der evangelischen Kirche, und das kam so:

Im Verlauf seiner emotionalen Reportage rief Zimmermann an anderer Stelle begeistert ins Mikrofon: „Turek, du bist ein Teufelskerl! Turek, du bist ein Fußballgott!“ – womit er den Torwart der deutschen Mannschaft, Toni Turek, feierte. An dem Begriff „Fußballgott“ stieß sich allerdings der einflussreiche Bankier Robert Pferdmenges. Auf Drängen des engagierten Christen und Freundes und Beraters des Bundeskanzlers Konrad Adenauers musste sich Zimmermann später öffentlich für den „Fußballgott“ entschuldigen. Zeitweilig stand sogar im Raum, ob Zimmermann überhaupt weiter als Sportreporter arbeiten dürfe. Dieser Kelch ging an dem unvergessenen Reportergott jedoch gerade noch mal vorüber.