Frage 5: Hast Du keine Angst vor dem Tod?

Doktor Pepper

Nicht vor dem Tod an sich. Bei „Life of Brian“ heißt es ja: Du kommst aus dem Nichts, Du gehst ins Nichts, was hast Du verloren? Nichts!“ Was mir Angst macht sind Leid, Schmerzen und Siechtum vor dem Tod. Und der Gedanke, kurz vor dem Tod, dass mein Leben jetzt endgültig vorbei ist, das Ende aller Möglichkeiten. 

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F.M. Waldstein

Nein, Bücher ohne ein Ende sind langweilig, alles muss ein Ende haben. Ohne Tod hat nichts, was man tut, Bedeutung. Wenn man unendlich Zeit hat, kann man alles tun, aber nichts, was man tut, hat dann noch Bedeutung. 

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Rainer Wein

Vor dem Tod nicht, aber vor schweren Krankheiten, vor dem Altern – wo einem keine Religion hilft.

Es ist für mich tröstlich, dass ich unsere menschliche Unfähigkeit, zu lernen aus der Geschichte und aus dem wissenschaftlichen Fortschritt, nicht ewig ertragen muss. Dass ich sozusagen nur Gast dieses absurden Theaters bin. Einem solchen Lebensgefühl hat der Philosoph Arthur Schopenhauer genial Ausdruck gegeben. Es tröstet, wenn man ein Stück weit von hinter den Kulissen auf das Theaterstück schauen kann, mit ein wenig Distanz und in erhabenen Momenten dem Gefühl, dass das Ganze ein Spiel ist, bei dem man nur mit einer gewissen Als-ob-Haltung mitmacht. Das enthebt einen auch von all dem „Du-musst“, das von den anderen an uns herangetragen wird. Ich muss gar nichts! Schon gar nicht so sein, wie du mich willst. Ich bin zufälliger Gast hier auf Erden in einer zufällig so gewordenen Gesellschaft. Ich habe nur das eine, kurze Leben. Ich binde mich an Normen, weil ich das will und für richtig erachte und weil ich andere als ebensolche Gäste mit gleichen Rechten betrachte, die mir dann aber umgekehrt auch mein Recht auf meine religions- und ideologiefreie Existenz zubilligen.

Ewiges Leben auf der Erde wäre auch die Hölle. Wenn wir alle Krankheiten besiegen und die biologische Uhr stoppen könnten, würden wir zu hyperbesorgten Risiko-Vermeidern und völlig pathetische Vermeider von Gewalt und Unfällen, die uns ja nach wie vor töten könnten. Keiner würde z.B. mehr fliegen wollen. Und Geburten würden natürlich ein Privileg für wenige, was alles in einer schrecklichen Dystopie enden würde.

Die christlichen Vorstellungen vom Leben nach dem Tode sind bei Licht besehen auch entsetzlich und widersprechen unserer Natur. Esther Vilar hat darüber geschrieben – unter der Prämisse des positivsten aller möglichen Paradiesmodelle, verwaltet vom gütigsten und gerechtesten Gott („Die Schrecken des Paradieses“): 

  • Jede Handlung, die nicht dem eigenen Genuss dient, verliert automatisch ihren Sinn. Alle haben alles im Überfluss und keiner braucht uns.
  • Keiner weiß, warum und wozu er lebt, das ewige Leben ist sinnlos.
  • Keiner will mehr etwas dazulernen, da jegliche Anreize und Notwendigkeiten dazu fehlen würden
  • Sport ist nicht nötig – der Köper bleibt immer gleich.
  • Es gibt keine Neuigkeiten: es geschieht einfach nichts Berichtenswertes, weil alle so gut und perfekt sind.
  • Wir haben uns so gut wie nichts zu erzählen und es gibt keine kontroversen Meinungen, man kennt ja die Wahrheit. Nur die Erlebnisse auf der Erde dienen noch als Gesprächsstoff, der nie ganz versiegt.
  • Es gibt eine ewige Wiederkehr des Gleichen, über Millionen von Jahren, Milliarden von Jahren.

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Friendly Atheist

Keiner verlässt gern die Party, wenn die anderen fröhlich weiterfeiern – oder wie Goethe sagt: Der Tod ist nie ein ganz willkomm’ner Gast. Ich bin von Natur aus furchtbar neugierig, und wenn es so weit ist, dann wird mir schon stinken, dass ich dann nicht mehr erlebe, wie es weitergeht. Wie mein Kind alt wird, ob und wie es der Menschheit gelingt, auf dem Mars zu siedeln oder das Klima zu retten. Aber vor dem Zustand des Totseins habe ich keine Angst.

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Kasimir Blaumilch

Nein, allenfalls vor’m Sterbeprozess.

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Frage 4
Vermisst Du nicht jemanden an Deiner Seite, der in den schweren Zeiten für Dich da ist, und der immer zu Dir hält und Dich so liebt, wie Du bist?
Frage 6
Was denkst Du, passiert nach Deinem Tod?

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