Doktor Pepper
Ja, und ich vermute, dass dieses tiefsitzende, urmenschliche Bedürfnis danach, geliebt zu werden, egal wie man ist oder was man tut, für viele Menschen etwas ist, das sie bei einem Gott Trost suchen lässt. Das kann ich nachvollziehen, aber es kommt mir doch auch sehr wie kindliches Wunschdenken vor. Sehr kleine Kinder werden vielleicht so bedingungslos geliebt, aber wenn wir älter werden, müssen wir lernen, Verantwortung für uns und unsere Entscheidungen und Handlungen zu übernehmen. Gott hat mich lieb, egal was ich getan habe? Klingt für mich nach einem Angebot mit extremem Suchtpotential, zu gut um wahr zu sein.
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F.M. Waldstein
Nein ich habe genug Freunde und Familie, denen ich vertrauen kann. Und im Zweifel habe ich genug Vertrauen in mich selber, dass ich alleine stehen kann ohne die Hilfe anderer.
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Rainer Wein
Nein, dafür sind zwischenmenschliche Beziehungen zuständig. In einer Partnerschaft lernt man hoffentlich, sich gegenseitig so zu lieben, wie man ist. Idealerweise wählt man sich den Partner / die Partnerin so aus, dass eben dies möglich ist. Was nützt mir Liebe ohne jedes echte Zeichen an mich zurück? Denn ein solches wird unsere Projektion Gott nicht liefern können. Gottesliebe ist deshalb die absolut einseitigste Liebe, die man sich vorstellen kann. Es ist, wenn sie sich wirklich auf eine Gottesvorstellung fokussiert, eine Liebe für einsame, tendenziell verzweifelte Menschen, die mein Mitleid verdienen.
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Friendly Atheist
Wie sieht denn dieses Zu-mir-Halten aus? Wie die Kuscheldecke, die ich als Kind mit mir rumgetragen habe, oder wie ein tröstendes Stofftierchen – psychologisch wertvoll, aber darüber hinaus ohne jede praktische Funktion?
Es ist etwas sehr Schönes zu wissen, dass man nicht alleine durchs Leben geht, und dass es Menschen gibt, die einem zu Seite stehen und auf die man sich 100%ig verlassen kann. Aber auf einen Gott kann man sich nicht verlassen! Denn Gebete werden gehört – oder eben auch nicht. Selbst der Volksmund merkt an, dass Gott dir nur hilft, wenn du dir selbst hilfst. Aber darauf, dass meine Freunde mir helfen, kann ich mich verlassen. Sie sind für mich da, wenn ich ihre Unterstützung brauche, auch – und gerade dann – wenn ich mir nicht mehr selbst helfen kann. Das gilt übrigens auch für sehr, sehr viele wildfremde Menschen.
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Kasimir Blaumilch
Götter sind – davon gehe ich bis zum Beweis des Gegenteils aus – eine menschliche Erfindung. Eine Illusion hilft nichts, liebt nichts und hält zu niemandem. Nähe, Trost, Zuneigung etc. wird von Menschen und von mir aus auch von Tieren geben.