Nachruf Martin Wagner

Portrait Martin Wagner

Am 27. Januar, kurz nach seinem 68. Geburtstag, starb unerwartet unser Stammtisch-Gründer Martin Wagner. Martin war ein säkulares Urgestein in Frankfurt. Katholisch sozialisiert, wollte er zunächst tatsächlich eine kirchliche Laufbahn einschlagen – erklärter Berufswunsch: Bischof. Mit dem Interesse für die Theologie der Befreiung und für die Frauen wuchsen die Zweifel. Und so wurde aus dem Katholiken bald ein überzeugter Atheist. Vor 10 Jahren rief Martin den Frankfurter Gottlosenstammtisch ins Leben und initiierte die Gründung des Landesverbandes Hessen im Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA), dessen erster Vorsitzender er seitdem war. Mit der Gründung des Arbeitskreises „Ethik für alle“ setzte er sich für die Gleichberechtigung des Ethikunterrichts und die Abschaffung des Religionsunterrichts ein. Um mehr Aufmerksamkeit für säkulare Belange schaffen, suchte er den Dialog mit der Politik und engagierte sich selbst im Arbeitskreis für Säkulare in der Partei Die Linke. 

Martin war lebensfroh, streitbar, manchmal unbequem, immer ehrlich und voller Leidenschaft. Was er tat, tat er aus voller Überzeugung und mit ganzem Herzen. 

Er wird uns sehr fehlen. Sobald es möglich ist, uns beim Gottlosenstammtisch wieder persönlich zu treffen, werden wir einen Sauergespritzten auf ihn trinken.