„Happy Ramadan“ – so begrüßt ein leuchtender Festschmuck die Besucher der Frankfurter Freßgass (aka Große Bockenheimer Straße) ab dem 11. März. An diesem Tag beginnt für Muslime der Ramadan, die alljährliche 30-tägige Fastenzeit. Für die Freßgass-Beleuchtung sowie für die Illumination des Römers mit der Aufschrift „Eid Mubarak“ einmal am Ende der Fastenzeit und dann zum muslimischen Opferfest im Juni lässt die notorisch klamme Stadt flotte 100.000 Euro springen.
Dies stehe, so Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg von den Grünen „für das friedliche Miteinander aller Menschen in Frankfurt. Leider hat die Stadt die Rechnung ohne die UEFA gemacht, denn im Juni ist bekanntlich Fußball-WM. Weil es bekanntlich nur einen Gott geben kann, duldet die UEFA neben der EM-Werbung keine andere Werbung. Von wegen friedliches Miteinander.
Gegen die ganze Ramadan-Beleuchtungsaktion ist erstmal nicht viel zu sagen, schon gar nicht angesichts der deutlich umfangreicheren Weihnachtsbeleuchtung, die vermutlich um einiges teurer sein dürfte. Und wenn die Frankfurter Muslime erstmal auf den Geschmack gekommen sind, steht jetzt jedes Jahr einem weiteren Monat staatlich finanzierter bunter Lichterlein nichts mehr im Wege. Denn was den 30% Frankfurter Christen zugebilligt wird, kann man den 15% Frankfurter Muslimen wohl kaum verweigern. Spannend wird’s, wenn sich Ramadan und Advent zeitlich überschneiden, was ab 2032 der Fall sein wird, denn der Ramadan wandert jedes Jahr 10 oder 11 Tage nach vorn im Kalender.
Bis zu dem Lichter-Overkill trösten wir uns mit einem fröhlichen Ramadan-Kalender, z.B. mit alkoholfreien Pralinen (bitte nur nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang verzehren) oder dem Ramadan-Überraschungskalender für Kinder. Wir zitieren aus der Produktbeschreibung:
„Hinter jedem Türchen verbirgt sich eine exquisite Auswahl an Süßigkeiten, die deine Sinne verführen und dir den Geschmack des Ramadan auf eine besondere Weise näherbringen.
Gama Zuckersüß Ramadan-Kalender
Ein Kalender mit Süßigkeiten zur Fastenzeit, darauf muss man erstmal kommen. Aber Logik war ja bekanntlich noch die starke Seite von Religionen.